Bibelgetanzt Termin 30.8.2013: Zipphora

Oh, Zipphora, das Leben ist nicht gerade zimperlich mit dir umgesprungen. Als älteste von 7 Schwestern hattest Du es bestimmt nicht einfach. Jede von Euch enttäuschte den Vater, denn keine von Euch war der ersehnte Stammhalter. Und so musstet ihr Euren Mann stehen in einer Gesellschaft, die Frauen als dem Mann untergeordnet betrachtete. Hohn und Spott der anderen Schafhirten wart ihr ausgesetzt, das Anrecht auf den Vorrang beim Tränken am Brunnen des Vaters machte man Euch streitig. Ohne Bruder warst du auf Dich allein gestellt. Und so hast Du Durchsetzungsvermögen entwickelt und Eigeninitiative.

Und eines Tages kam ein Fremder, ein Ägypter, wie Du glaubtest an seiner Kleidung zu erkennen. Er stritt für Dich am Brunnen, erkämpfte Dein Recht, stellte sich an Deine Seite. War es das erste Mal, dass einer für dich eintrat? Eroberte er so dein Herz? Dieser Mose aus dem fernen Ägypten blieb auch nach der Heirat mit dir ein Fremder, er nannte euren Sohn Gerschom, was bedeutet: ich bin Gast in fremdem Land. Und dann berichtete er von einer Gotteserfahrung am Berg Horeb, von einem  Erlebnis, das euer aller Leben verändern sollte. Gott hatte sich ihm offenbart und ihm seinen Namen genannt. Hast du ihm geglaubt?

Hast du Mose für größenwahnsinnig gehalten, als er von seinen Plänen sprach, sich mit dem Pharao, der ihn immer noch wegen des Totschlags suchte, anzulegen? Du hast zu Mose gestanden, du bist mit ihm gegangen als er sich auf die Suche nach seinem Volk, nach seinen Wurzeln machte. Wie erschrocken musst du da gewesen sein, als Mose so plötzlich bis auf den Tod erkrankte. Ein Mann wie ein Baum lag wie gefällt darnieder.

Als Tochter eines Priesters wusstest du um die Macht der anderen Welt und du musst sehr schnell erkannt haben, was Mose in seiner Vermessenheit übersehen und vergessen hatte: den Bund mit seinem Gott zu besiegeln durch die Beschneidung seines Sohnes. Ihr wart mitten in der Wüste, kein Priester weit und breit, keine passenden Werkzeuge. Was tun? Wie ist es, zu wissen, was getan werden müsste und es nicht tun zu dürfen?  Du setztest dich ins Unrecht, als du euren Sohn beschnittest, doch du stelltest die Ordnung wieder her und rettetest Mose das Leben.

In diesem Augenblick wurdest du zur Priesterin, zur Vermittlerin beider Welten. Und im gleichen Augenblick, als du seinen Gott als den deinen akzeptiertest, wurdest du zu Moses Frau, zu seiner Braut und er zu deinem Bräutigam. Von diesem Moment an gehörtet ihr zu einem Volk, zu Gottes Volk, und wart Mann und Frau als Abbild des Bundes zwischen Gott und Israel. 

Nächster Bibeltanzabend, Freitag 18.10. 2013

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